DAS WINGMEN-KONZEPT

Der Begriff Wingman hat seinen Ursprung eigentlich im Militär. Er stellt den äußerst rechts vorne befindlichen Soldaten dar, nach dem sich die gesamte Einheit beim Antreten und Marschieren richtet. Da sich alle Soldaten immer nach rechts und vorne ausrichten bestimmt somit dieser Wingman (Flügelmann) die Bewegung der gesamten Gruppe

Auch beim Kunstflug und in Formationen bei Militärpiloten wird dieses Konzept angewendet, und der Grund dafür ist ganz einfach erklärt. Stellen Sie sich vor, 5 verschiedene Piloten sollen mit ihrem Flugzeug in einem geringen Abstand nebeneinander einen Looping fliegen. Was denken Sie wird passieren? Da jeder der Piloten eine eigene Vorstellung von „seinem“ Looping hat, würde dies vermutlich in einer Katastrophe enden WENN sie nicht unter anderem das Konzept des „am Nebenmann Ausrichten“ anwenden würden. Das enge parallele Fliegen in einer Staffel erfordert höchste Konzentration. Es ist den Piloten schlichtweg nicht möglich, ununterbrochen sowohl den Nebenmann als auch seine Fluginstrumente im Auge zu behalten. Bei hoher Konzentration braucht ein Mensch ein paar wenige Fokuspunkte, auf die er seine volle Konzentration richten kann. Viel mehr ist nicht möglich. Bei Flugstaffeln im Kunstflug oder beim Militär ist dieser Fokuspunkt meist die linke Flügelspitze seines rechten Nebenmanns. Der Pilot konzentriert sich ausschließlich darauf, diese Flügelspitze ununterbrochen in der selben „Peilung“ und Abstand von sich zu halten, also quasi in seinem seitlichen Cockpitfenster „festzunageln“. Bewegt sich dabei die Flügelspitze des Nebenmanns nach vorne, so ist er selber zu langsam und erhöht leicht den Schub. Wandert sie nach hinten, muss er seine Geschwindigkeit leicht reduzieren. Wandert sie nach oben, so muss er etwas Höhe gewinnen, nach unten, dann muss er sinken und so weiter.

Die gesamte Staffel ist somit zu 100% von ihrem Leader abhängig und fliegt bedingungslos seine Manöver!

Selbstverständlich hat das Team vor seinem Einsatz auch ein ausführliches Briefing durchgeführt und besitzt darüber hinaus über weiter sehr klare Vorgaben, die eine solche hochpräzise und anspruchsvolles Manöver überhaupt ermöglicht.

Anhand dieses Beispiels können wir die Grundlagen einer erfolgreichen Teamarbeit sehr plastisch erkennen und analyisieren.

Unser WIGMEN-KONZEPT basiert daher auf folgenden drei Komponenten anhand der Human-Factor-Kategorien:

Kommunikation - Struktur - Fokusierung